Das traurigste Kapitel für die Sathmarer Schwaben und die anderen Volksdeutschen in Rumänien ist bei uns im Westen kaum bekannt geworden, die deutsche Schuld am Krieg ließ kaum Platz für ein solches Kapitel der Rache an den falschen Deutschen. Im Januar 1945, seit Monaten ist die Region Sathmar besetzt, treiben russische Soldaten in allen schwäbischen Dörfern die Bewohner im aktiven Alter (Männer zwischen 17 und 45 Jahren, Frauen zwischen 18 und 35). Rund 5000 Sathmarer Schwaben geraten so in den Archipel Gulag, fünf Jahre müssen sie dort Zwangsarbeit leisten! Rund ein Fünftel überlebt die Tortur nicht, die anderen kehren 1950 gezeichnet zurück in ihre Dörfer, wo die Häuser der Familien jetzt meist in fremder Hand sind…
Trotz Krieg, Deportation und den Schikanen im Kommunismus glückt vielen Sathmarern auch in dieser bleiernen Zeit mit ihrem zähen Fleiß das Überleben und sogar wieder ein gewisser Wohlstand!
Viele Schicksale der Deportierten aus Sathmar werden in dem Buch „Und keiner weiß warum. Donbaß. Eine deportierte Geschichte“ von Helmut Berner und Dora Radosov mit zahllosen Erzählungen von Zeitzeugen so anschaulich wie entsetzlich ausgeleuchtet. Gut geschrieben, aber schwer zu ertragen, vor allem für Nachfahren der Deportierten.